Die Wissenschaftsecke
In dieser Ecke unserer Homepage präsentieren wir kurze Artikel mit spannenden Forschungsergebnissen zu Schwangerschaft, Ultraschall, Geburtsvorhersagen und Mutterschafts. Alle Texte sind von WissenschafterInnen überprüft.
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Die Aufgabe unseres Immunsystems ist es, zu unserem Schutz fremde Organismen und Gewebe anzugreifen und abzutöten. Aus diesem Grund müssen Personen, die ein Organtransplantat erhalten haben, für den Rest ihres Lebens Immunsuppressiva einnehmen. Wie kann also ein Baby mit 50 % fremder DNA im Bauch seiner Mutter wachsen, ohne angegriffen zu werden?
Das Immunsystem ist eines unserer komplexesten physiologischen Systeme. Durch eine Reihe komplizierter Prozesse, an denen viele verschiedenen Arten von Immunzellen beteiligt sind, schützt es uns vor fremden und potenziell schädlichen Eindringlingen. Normalerweise löst es eine kräftige Immunreaktion aus, wenn fremdes Gewebe in unseren Körper eintritt1. Das Immunsystem muss daher selektiv umprogrammiert werden, damit es den Fötus nicht attackiert, jedoch weiterhin eine Schutzfunktion gegen echte Eindringlinge wie Viren oder Bakterien aufrechterhält.2,3
Damit die Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, müssen nicht nur die Zellen der Mutter das Kind tolerieren, sondern auch umgekehrt.3 Die Plazenta – ein faszinierendes Organ, das nur während der Schwangerschaft existiert – spielt bei der Erleichterung der wichtigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Immunsystemen eine wichtige Rolle.1 Wenn die Plazenta nicht richtig an der Gebärmutterwand anhaftet und somit Moleküle des Fötus in den Blutkreislauf der Mutter gelangen, kann sich ein Zustand entwickeln, der Präeklampsie oder Schwangerschaftsvergiftung genannt wird.
Man hat lange geglaubt, dass die Schwangerschaft das Immunsystem der Mutter schwächt, aber so ist es nicht.2,3 Das Immunsystem passt sich stattdessen so an, dass der Fötus geduldet wird.2,3 Die Art und Weise, wie sich die Immunreaktion verändert, um das Wachstum eines „Fremdlings im Mutterleib“ zu akzeptieren, ist teilweise noch immer ein Rätsel und von größtem Interesse für Forscher, die daran arbeiten, das Überleben und die Lebensqualität bei Transplantationen zu verbessern!
Read the article “New model forecasts birth dates” from Uppsala University, Sweden 2022 , where researchers and Pregspect founders Dr. Mikael Elinder and Dr. Oscar Erixson are interviewed about the background to Pregspect and the work involved in developing the birth forecast models.
Link
Bis zu 20 % aller Schwangeren leiden unter Geburtsangst, und die kann auch das Co-Elternteil betreffen.
Die Geburt Deines Kindes wird ohne Zweifel ein großer Tag in Deinem Leben sein. Erwartungen darüber, wie das Erlebnis sich gerade für Dich abspielen wird, werden jedoch oft von Berichten anderer in den Medien geformt, die häufig dramatisch sind. Etwas Nervosität oder Sorge sind normal, aber einige Frauen entwickeln reine Panik vor der Geburt, die den Alltag schwer beeinträchtigt. Solche schwere Angst wird als Tokophobie bezeichnet.1 Geburtsangst und Tokophobie betreffen nachweislich bis zu 5-20 % aller schwangeren Frauen, je nach Definition und Messung.2
Es ist wichtig zu wissen, dass Geburtsangst auch den Co-Elternteil betreffen kann. Die Forschung auf diesem Gebiet steckt noch in den Kinderschuhen, aber Schätzungen zufolge leiden bis zu 10 % aller Co-Eltern unter einer Form von Angst im Zusammenhang mit der Geburt.3 Im Falle vom Partner, dreht sich die Angst häufig um Kontrollverlust; dass der Mutter oder dem Kind etwas zustößt und sie die Geburtssituation nicht selbst bewältigen können.5 Bei schwangeren Frauen sind nachweislich traumatische Ereignisse in der Vergangenheit, Angst vor Kontrollverlust und Angst vor Schmerzen häufig die Ursache der Angst.2 Einige Schwangere befürchten auch, dass ihr Körper physisch nicht in der Lage sein wird, ein Kind zu gebären.4
Untersuchungen zeigen, dass es mehrere Wege gibt, diese Ängste zu lindern. Das Wichtigste und Erste, was man tun sollte – ob Partner oder schwanger – ist, mit der Hebamme zu sprechen, um genaue Informationen über den Geburtsvorgang zu bekommen. Mit anderen Fachleuten zu sprechen, kann ebenfalls hilfreich sein, ebenso wie kognitive Verhaltenstherapie. In vielen Krankenhäusern gibt es spezialisierte Zentren, an die man sich wenden kann.1 Wenn Du Deine Hebamme das nächste Mal siehst, teile Deine schwierigen Gefühle und Gedanken mit. Es gilt auf jeden Fall Hilfe zu suchen, und Du bist bei Weitem nicht allein!
Referenzen
Jeder von uns braucht Folsäure (Vitamin B9 oder Folat), aber besonders wichtig ist dieses Vitamin für Schwangere oder Frauen, die eine Schwangerschaft planen.1 Folsäure wird vom Körper während der Zellteilung (DNA-Replikation) verwendet und für die Produktion von Aminosäuren und Vitaminen gebraucht.1
Mangel an Folsäure kann zu Anämie (Blutarmut) führen, da Folsäure für die Bildung roter Blutkörperchen notwendig ist. Während der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Folsäure, da der Fötus sie benötigt, um normal zu wachsen und sich zu entwickeln. Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine tägliche Einnahme von Folsäure vor und während der Schwangerschaft das Risiko sogenannter Neuralrohrdefekte (NTD) um bis zu 72 % senken kann.2
NTDs sind die häufigste Art von Geburtsfehlern und tragen zu Fehlgeburten, Säuglingssterblichkeit und schweren angeborenen Defekten und Behinderungen bei.1 Seit die Folsäure-Ergänzungsmittel als Empfehlung für Frauen weltweit eingeführt wurde, ist die Zahl der mit NTDs geborenen Kinder deutlich zurückgegangen.1 Die Entdeckung, dass die Einnahme von Folsäure NTDs reduzieren kann, ist eine der seltenen Fälle, in denen die Wissenschaft eine Ursache für Geburtsfehler erfolgreich identifizieren konnte.3
Folat ist ein wasserlösliches B-Vitamin, das natürlich in Lebensmitteln vorkommt, während Folsäure ein künstlich hergestelltes Folat ist, das als Ernährungsverstärker und Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Das Vitamin wird leichter vom Körper in Form von Folsäure aufgenommen als in Form von Folat.
Eigelb, dunkelgrünes Gemüse (z. B. Spargel, Brokkoli, Spinat und Avocado), verschiedene Kohlsorten, Bohnen, Kichererbsen, Linsen, Sonnenblumenkerne, Obst und Beeren, sind Beispiele für folatreiche Lebensmittel. Das Vitamin ist hitzeempfindlich und kann durch längeres Erhitzen leicht zerstört werden, weshalb frisches Gemüse besser ist, um Folsäure aufzunehmen.4 Um während der Schwangerschaft genügend Folsäure zu bekommen, wird meist empfohlen, es als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
FAKTENBOXAminosäuren = Moleküle, die Proteine aufbauen
Vitamin B = Eine Gruppe von acht wasserlöslichen Vitaminen. Vitamine sind wichtige Nährstoffe, die vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen.
NTD (Neural Tube Disorder) = Geburtsfehler im Gehirn, Wirbelsäule oder Rückenmark. Die Missbildungen treten auf, wenn sich das sogenannte Neuralrohr während der frühen Embryonalentwicklung nicht schließt.